Datum: 14. Juli 2021 um 23:09 Uhr
Alarmierungsart: Funkmelder, Sirene
Dauer: 23 Stunden
Einsatzart: Unwettereinsatz > Unwettereinsatz 5
Einsatzort: Bad Neuenahr-Ahrweiler
Einsatzleiter: Ministerium des Innern
Mannschaftsstärke: > 1.000
Einheiten und Fahrzeuge:
Einsatzbericht:
Im Rahmen der überörtlichen Hilfe wurde der Löschzug der Feuerwehr Oberwesel gestern Abend um 23:09 Uhr in den Landkreis Ahrweiler alarmiert.Gemeinsam mit weiteren Feuerwehren des Rhein-Hunsrück-Kreises fuhren wir zunächst die Sammelstelle im Industriegebiet Dörth an und verlegten anschließend gemeinsam im Verband nach Grafschaft auf das Werksgelände der Firma Haribo, wo durch die technische Einsatzleitung des Landkreises ein Lagezentrum sowie ein großer Bereitstellungsraum für alle Hilfsorganisationen eingerichtet wurde.Die Lage schilderte sich wie folgt: Durch die starken Regenfälle der letzten Tage stieg der Pegel der Ahr auf einen historischen Wert von rund 9 Metern. Viele Städte waren teils vollständig überflutet, Häuser stürzten ein, Feuer brachen aus und weite Teile der Region waren von der Außenwelt abgeschnitten.Nach Lagefeststellung durch unseren einsatzleitenden Kameraden sowie stv. Brand- und Katastrophenschutz-Inspektor Christian Albrecht wurden wir gemeinsam mit den Kameraden aus St. Goar und Bad Salzig zum Einsatz nach Bad Neuenahr zur Evakuierung des Stadtgebietes beordert.Hier waren in der Nacht große Teile der Innenstadt überflutet worden und viele Häuser standen teilweise bis zum Obergeschoss in den Fluten. Auf den Straßen zeigten sich viele Fahrzeuge sowie Einrichtungsgegenstände, welche durch die starke Strömung im gesamten Stadtgebiet verteilt wurden.Diese Strömung machte es auch lange Zeit unmöglich, weitere Teile der Stadt auf eingeschlossene Personen sowie Verletzte abzusuchen. Mit fallendem Pegel konnten wir uns jedoch immer weiter in Richtung des ursprünglichen Flussbettes vorarbeiten. Die Rettungsmaßnahmen gestalteten sich aufgrund der extremen Lage durchaus unkonventionell. So retteten wir gemeinsam mit der Feuerwehr Osterspai einen Mann, welcher sich stundenlang an einem Laternenmast über Wasser hielt. Auch mussten wir mehrere eingeschlossene Personen aus Ihren überfluteten Wohnungen befreien sowie eine Vielzahl an Verletzten versorgen.Besonderer Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen war ein Straßenzug, bestehend aus einem Hotel sowie einer Klinik, welche über 400 Personen beherbergten. Die Evakuierung und Versorgung der Verletzten, die wir gemeinsam mit der Feuerwehr Bad Salzig durchführten, wurde von Soldaten der Bundeswehr, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie dem technischen Hilfswerk (THW) unterstützt.Für die ersteingesetzten Kräfte der Feuerwehr Oberwesel endete der Einsatz nach gut 18 Stunden. Aktuell befinden sich noch immer Kameraden der Feuerwehr Oberwesel im Einsatz, ein Ende der Maßnahmen ist derzeit nicht absehbar.