Datum: 23. Dezember 2021 um 4:54 Uhr
Alarmierungsart: Funkmelder, Sirene
Einsatzart: Brandeinsatz > Brandeinsatz 3
Einsatzort: Oberwesel-Dellhofen
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Bauhof Oberwesel, Deutsches Rotes Kreuz, Freiw. Feuerwehr Dellhofen, Freiw. Feuerwehr Dörth, Freiw. Feuerwehr Emmelshausen, Freiw. Feuerwehr Gondershausen, Freiw. Feuerwehr Langscheid, Freiw. Feuerwehr Niederburg, Freiw. Feuerwehr Perscheid, Freiw. Feuerwehr Pfalzfeld, Freiw. Feuerwehr Simmern, Freiw. Feuerwehr St. Goar – Löschgruppe Kernstadt, Freiw. Feuerwehr St. Goar – Löschgruppe Biebernheim, Führungsstaffel VG Hunsrück-Mittelrhein, Kriminalpolizei, Malteser Hilfsdienst, Polizei Boppard, Rhein-Hunsrück-Wasser


Einsatzbericht:

Zunächst mit dem Einsatzstichwort „B2.05 – Nebengebäude / Gartenhausbrand“, wurden in den frühen Morgenstunden gegen 05:00Uhr die Feuerwehren aus Dellhofen, Perscheid sowie der Löschzug Oberwesel in den Rheinhöhenstadtteil Dellhofen alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Kräfte vor Ort stellte sich die Situation weitaus dramatischer dar, als ursprünglich gemeldet. Auf der schmalen Grundstücksgrenze, genau zwischen zwei Einfamilienhäusern, war aus bisher ungeklärter Ursache ein größerer Holzlagerunterstand in Brand geraten. Das Feuer hatte sich bereits so weit ausgedehnt, dass ein Übergreifen auf das talwärts gelegene Wohnhaus unmittelbar bevorstand. Am bergseits gelegenen Wohnhaus in Fertigbauweise, waren bereits die Flammen über die Fassade unter den Dachstuhl gezogen und hatten diese von der rückwärtigen Seite des Gebäudes bereits entzündet. Dank des beherzten Eingreifens der ersteingetroffenen Wehren konnte durch eine massive Riegelstellung ein weiteres Übergreifen auf das talwärts gelegene Wohnhaus verhindert werden und die Bewohner der betroffene Häuser diese rechtzeitig verlassen. Zeitgleich bestand unmittelbar jedoch die große Gefahr der weiteren Ausbreitung auf das gesamte bereits betroffene Wohngebäude sowie einer unmittelbaren Durchzündung des Dachgeschosses.
Aufgrund dieser Lageentwicklung wurde auf die Alarmstufe „B3.01 Gebäudevollbrand“ erhöht, was ein Nachalarm weiterer Einsatzkräfte, nahezu aus der gesamten Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein, zur Folge hatte. Dies war auch absolut angebracht, da durch die starke Rauchentwicklung weitere Atemschutzgeräteträger benötigt wurden und zum Aufbau einer stabilen Löschwasserversorgung weitere Kräfte erforderlich waren.
Darüber hinaus wäre bei einer möglichen Durchzündung des Dachgeschosses, ein weiteres darüber gelegenes Wohnhaus stark gefährdet gewesen. Daher wurde auch eine weitere Riegelstellung mittels Drehleiter notwendig. An dieser Stelle unterstützte die Feuerwehr Simmern mit einer weiteren Drehleiter sowie einem Tanklöschfahrzeug. Hinzu kam aus Simmern der Gerätewagen Atemschutz des Landkreises, zwecks Versorgung der Einsatzstelle mit weiteren Atemschutzgeräten. Aufgrund der komplizierten Löschwasserversorgung wurde auch die Löschwasserversorgungskomponente des Kreises von der Feuerwehr Kastellaun angefordert. Dank der tatkräftigen Unterstützung durch den lokalen Wasserversorger „Rhein-Hunsrück-Wasser“ gemeinsam mit den Kräften der VG-Feuerwehr, konnte im Verlauf des Einsatzes die Löschwasserversorgung jedoch stabilisiert werden und ein Einsatz der Kameraden aus Kastellaun war somit nicht mehr erforderlich.
Durch den stetigen Einsatz von zwei Trupps im Innenangriff sowie weiteren Kräften, gemeinsam mit den beiden Drehleitern im Außeneinsatz, konnte eine Durchzündung des Dachstuhls und somit ein Übergreifen auf Nachbargebäude verhindert werden. Leider war jedoch der Wohnbereich innerhalb des Dachgeschosses im gesamten Verlauf nicht mehr zu halten gewesen, da hier bereits aufgrund der Bauweise, sowie der ungewöhnlich raschen Brandausbreitung das Feuer bereits massiv gewütet hatte. Im Verlauf des Einsatzes konnte insgesamt ein größeres Aquarium mit Zierfischen sowie zwei Hühner gerettet werden, um welche sich dann hilfsbereite Nachbarn zunächst kümmerten.
Nach dem der Brand unter Kontrolle gebrachten werden konnte und erfolgten Nachlöscharbeiten, konnte die Einsatzstelle an die Beamten der Kriminalpolizei zur Brandursachenermittlung übergeben werden. Während des Einsatzes stellte das Deutsche Rote Kreuz Rhein-Hunsrück die sanitätsdienstliche Sicherheit für Betroffene und Einsatzkräfte sicher. Dies war ebenfalls notwendig, zumal einige Kräfte auf vereister Straße durch gefrierendes Löschwasser ausrutschten und sich dabei u.a. starke Prellungen zuzogen. Für die Versorgung der Einsatzkräfte, u.a. mit Heißgetränken, sorgte die SEG-V der Malteser aus Simmern sowie zahlreiche hilfsbereite Nachbarn. Ein besonderer Dank gilt auch hier dem Weingut Goswin Lambrich, welche den Einsatzkräften in ihrer Lokalität die Möglichkeit zum aufwärmen und umziehen gaben, sowie der Führungsstaffel der VG Hunsrück-Mittelrhein Unterkunft gewährten.
Unterstützend war auch der Bauhof der Stadt Oberwesel zum abstreuen der vereisten Flächen sowie der Energieversorger RWE zur Abschaltung des Stroms im betroffenen Wohnhaus an der Einsatzstelle.
Wir danken allen eingesetzten Kräften für die sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit. Dem betroffenen Ehepaar wünschen wir viel Kraft, Unterstützung und Zuversicht.