Der dritte große Einsatz auf den wir in der Geschichte unserer Wehr zurückblicken möchten war das Jahrhunderthochwasser Ende März 1988.

Hierbei wurde die Oberweseler Wehr im Gegensatz zu vergangenen Hochwassern besonders gefordert und von den Wehrleuten insgesamt 2.190 Arbeitsstunden geleistet.

Über mehrere Tage wurde die Bevölkerung am Plan, der Werner-, Rhein und Unterstraße per Rettungsboot mit Lebensmitteln und Heizmaterial versorgt. Diversen Gewerbebetrieben im heutigen Gewerbegebiet am Tuchscheren, am Schaarplatz und an vielen anderen Stellen in Oberwesel musste die Feuerwehr Hilfe leisten. Die größte Aufgabe war aber im Krankenhaus zu bewältigen. Durch den starken Außendruck des Hochwassers lösten sich im Altbau die Boden- und Wandfließen und das Kellergeschoss lief in kurzer Zeit voll. Durch massiven Einsatz von Pumpen und dem Herstellen von stützenden Holzverbauten konnte das Krankenhaus gehalten und eine Evakuierung abgewendet werden. Zeitgleich hatte die Wehr an verschiedenen Orten in der Stadt mit ausgelaufenem Heizöl zu kämpfen, dass mit speziellem Bindemittel aufgenommen werden musste um einer noch größeren Gewässerverschmutzung vorzubeugen. Der Hochwassereinsatz für die Wehrleute konnte erst am 05. April beendet werden, nachdem Vater Rhein langsam in sein Bett zurückgefunden hatte. Die Aufräumarbeiten und Beseitigung der Schäden dauerten noch über Wochen an…

Foto: Werner Klockner